Der Zylinder im Reitsport

Der Zylinder ist das Meisterwerk der Hutmacherkunst. Bekannt ist der hohe Hut vor allem als Festtagshut, der zu Veranstaltungen wie Hochzeiten, Bällen und Pferderennen getragen wird. Das der Zylinder nicht nur neben der Rennbahn, sondern auch zu Pferd getragen wird, ist vielen Nichtreitern nicht bewusst.

Die Geschichte des Zylinders als Reithut geht weit zurück. Bereits im 18. Jahrhundert wurde der hohe Hut von den Höheren Ständen getragen. Da das Pferd das häufigste Fortbewegungsmittel darstellte wurde der Hut selbstverständilch auch zu Ross und auf dem Kutschbock getragen. Das Tragen des Zylinders als Reithut hat sich bis heute in zwei Sparten des Pferdesports gehalten. Sowohl beim Fahren, als auch beim Dressurreiten kommt die zylinderförmige Kopfbedeckung regelmässig zum Einsatz.

Der Dressurzylinder

Dressurzylinder für DamenDas Dressurreiten ist an Eleganz und Anmut kaum zu übertreffen. Das der Reiter oder die Reiterin hier angemessen gekleidet an Turnieren erscheint ist selbstverständlich. Ab einer gewissen Klasse (abhängig von Verband und Region) ist das Tragen des Zylinders erlaubt und in den höchsten Klassen ausdrücklich erwünscht. In den hohen Klassen wird stets mit Frack geritten und dazu gehört immer der entsprechende Hut. Der Dressurzylinder ist flacher als der Festtagszylinder. Bei den Damen ist der Hut üblicherweise mit einem Band garniert, das hinten mit zwei langen Schleifen endet. Bei den Herren ist eine flache Masche auf der linken Seite oder hinten üblich. Getragen wird der Dressurhut in Schwarz, Dunkelblau oder Braun.

Der Fahrzylinder

Schwarze FahrzylinderDer Fahrzylinder hat seine Herkunft in der historischen Berufsbekleidung der Kutscher. Bis heute tragen Berufskutscher einen Zylinder, oder einen Bowler auf dem Kopf. Im Fahrsport hat sich die Tradition eine Kopfbedeckung zu tragen ebenfalls gehalten. Beim Dressurfahren ist neben der Leistung auch das stilechte Aussehen des gesamten Gespanns massgebend für die Wertung. Zum Outfit der Kutscher gehört deshalb meist ein Fahrzylinder. Aber auch andere Kopfbedeckungen wie Reitermützen oder Melonen sind erlaubt.

Hier erfahren Sie mehr über den Zylinder.

Was trägt man zu einem Zylinder?

Sie haben eine Einladung für eine Hochzeit oder einen andern feierlichen Anlass bekommen und der Dresscode ist „Cut“ oder „White Tie“? Dann haben Sie die perfekte Gelegenheit einen Zylinder zu tragen!

Cut

Hellgrauer Ascot Zylinder
Hellgrauer Zylinder zum Cut

Cut ist die Abkürzung für Cutaway Coat. Die Cutaway Coat erkennt man leicht an den schräg geschnittenen Schössen des Gehrocks. Den Cut trägt man zweifarbig. Die Jacke ist mittel- bis dunkelgrau, dazu tragen Sie grau gestreifte Hosen und eine einreihige Weste in hellgrau oder creme. Die Schuhe sind in jedem Fall schwarz glänzend und ohne Schnürung. Bei einer Hochzeit trägt der Bräutigam einen seidenen Plastron, die Gäste eine silbergraue, oder farbige Krawatte. Ein Einstecktuch ist passend.

Der Zylinder wird zum Cut im gleichen Grauton wie die Weste getragen!

Achtung: Den Cut trägt man nur bis 17 Uhr. Er ist die Tagesgarderobe.

White Tie

White Tie ist ein Dresscode, der Ihnen bei Staatsempfängen und Bällen begegnen wird. Es wird erwartet, dass Sie einen schwarzen einreihigen Frack tragen, dazu eine weisse Fliege. Zu der Jacke, die nicht geschlossen werden kann, tragen Sie eine weisse V-förmige Weste und ein weisses Frackhemd. Die Schuhe sind aus schwarzem Lackleder.

Schwarzer Zylinder passend zum Frack
Zylinder passend zum Frack

Zum Frack tragen Sie einen schwarzen Zylinder. Besonders hochwertig sind Zylinder aus Melousine, dem feinsten Haarfilz. Diese haben einen besonders schönen Glanz. Selbstverständlich sollte Ihr Zylinder mit einem seidenen Innenfutter ausstaffiert sein, denn der Hut wird drinnen nie auf dem Kopf getragen, sondern unter dem Arm. Mit Futter bietet Ihr Zylinder auch so einen schönen Anblick.

Tragen Sie Ihren Zylinder mit Stolz und Freude!